Die Zukunft ist Jetzt!

Seit über 20 Jahren unterstützt der Arbeitskreis Ostertalbahn (AkO) e.V. den Landkreis St. Wendel bei der Unterhaltung der Ostertalbahn zwischen Ottweiler und Schwarzerden (Gemeinde Freisen). Durch eine gemeinsame Aktion des Landkreises und des AkO ist es 1999 gelungen, die Strecke bis Ende 2025 von der DB zu pachten und somit vor der geplanten Stilllegung zu retten. Damit ist es gelungen die Strecke seit 1937 ununterbrochen für den öffentlichen Eisenbahnverkehr vorzuhalten.

Nachdem 1980 der reguläre Personenverkehr eingestellt wurde, verkehrten bis 2001 noch Güterzüge mit Militärtransporten nach Schwarzerden. Seit 2001 wird die 21km lange Strecke fast ausschließlich von Museumszügen befahren. Allerdings kann und darf die Strecke auch weiterhin von jeder zugelassenen Eisenbahn, sowohl im Personenverkehr als auch Güterverkehr, befahren werden.

Im Zuge der Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplanes Öffentlicher Personennahverkehr (VEP ÖPNV) des Saarlandes, wurde auch die Ostertalbahn bewertet. Allerdings kam man hier zu dem Entschluss, dass ein regelmäßiger Personenverkehr auf der Ostertalbahn nicht sinnvoll möglich sei und dazu auch kein Bedarf bestünde. Durch die gestiegenen Energiepreise und vor dem Hintergrund des Klimawandels, ist diese Entscheidung aufgrund der angestrebten Verlagerung des Personenverkehrs auf die Schiene mehr als fragwürdig und viel zu kurz gedacht. Gleichsam muss bei der Reaktivierung natürlich auch ein möglicher Gütertransport auf der Schiene (insbesondere für den Transport von schweren Militärfahrzeugen) mit betrachtet werden, der sich im Allgemeinen positiv auf die Bewertung der Strecke auswirkt.

Die kommenden Fahrten zur Saisoneröffnung der Ostertalbahn sollen daher zeigen, dass es trotz der Bewertung im VEP möglich ist, auf der Strecke einen modernen Personenverkehr anzubieten. Dazu werden die Fahrten am 30. März 2024 mit einem modernen Nahverkehrszug der Firma vlexx durchgeführt. Der Einsatz eines solchen Fahrzeuges, wie es aktuell auf der Linie RE3 zwischen Saarbrücken und Mainz bzw. Frankfurt im Einsatz ist, verdeutlicht, dass bereits jetzt der mögliche Nahverkehr von morgen durch das Ostertal rollen kann, sofern dies politisch gewünscht ist.

Um eine angemessene Anbindung an das überörtliche Schienennetz zu ermöglichen, wie es auch bei einer späteren planmäßigen Linie sein könnte, werden am Samstag des Osterwochenendes drei Zugpaare in Neunkirchen am Hauptbahnhof starten und zwischen Ottweiler und Schwarzerden alle Stationen der Ostertalbahn im Stil einer möglichen Regionalbahnlinie bedienen. Die Züge verlassen den Neunkircher Hauptbahnhof um 10.15 Uhr, 13.16 Uhr und 16.15 Uhr. In Schwarzerden fahren die Züge um 12.00 Uhr, 15.00 Uhr und 18.00 Uhr zurück ins Ostertal. Auf der Ostertalbahn ist zwischen Ottweiler und Schwarzerden an allen Unterwegsstationen der Ein- und Aussteig möglich. Damit kann auch problemlos eine Anreise zum Ostermarkt in Osterbrücken mit dem Zug erfolgen. Alle weiteren Zeiten finden Sie auf unserer Sonderseite.

Der Fahrpreis für die gesamte Strecke beträgt inklusive Rückfahrt 15€. Familien können an dem Tag mit insgesamt drei Kindern für 30€ auf der gesamten Strecke mitfahren. Eine Anerkennung des Deutschland-Tickets ist leider nicht möglich, da die Fahrten außerhalb des regulären Nahverkehrs stattfinden und somit insbesondere kein saarVV Tarif gilt. Ebenso müssen die entstehenden Betriebskosten und Stations- und Trassenpreise bezahlt werden.
Weitere Informationen zu den Preisen finden Sie auf unserer Sonderseite.

Außerdem soll diese Aktion die Wichtigkeit verdeutlichen, die dem Erhalt der Ostertalbahn inne wohnt. Damit die Möglichkeit für einen solchen Personennahverkehr auf der Ostertalbahn weiterhin gegeben ist, muss die Strecke auch zukünftig in einem betriebsfähigen Zustand gehalten werden. Dazu ist der AkO, aktuell mehr denn je, auf die aktive Mithilfe und Unterstützung beim Betrieb und der Unterhaltung der Bahn angewiesen. Egal ob mit mehr oder weniger handwerklichem Geschick und auch ohne Vorwissen im Bereich der Eisenbahn, können Sie beim AkO jederzeit als neues Mitglied einsteigen, sich in den vielfältigen Bereichen einbringen und somit zur Verwirklichung der Ziele des Vereins aktiv beitragen.

Denn ohne eine weitere Unterstützung der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder ist eine Unterhaltung der Ostertalbahn leider nicht viel länger möglich. Die Konsequenzen einer fehlenden Instandhaltung wären fatal: Ist die Strecke einmal stillgelegt, wird eine Reaktivierung äußerst unwahrscheinlich und die Strecke würde wenige Jahre vor ihrem hundertsten Jubiläum auf ewig nur noch ein Teil der Geschichtsbücher sein.

Der Artikel wurde am 25. März um die finalen Fahrzeiten der Züge erweitert.